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Sektionsausflug in den Bayerischen Wald &Passau

Freudig erregt begrüßte sich Mensch und Tier am Samstag, den 13.Mai 2023 um 10:30 am Nationalparkzentrum Lusen im Bayerischen Wald um 2 Tage miteinander zu verbringen. 23 Zwei-Beiner und 16 Vier-Beiner waren nach 2-3 stündiger Autofahrt froh aus der Blechkiste herauszukommen und waren gespannt, was da auf sie zukommt.

Zunächst begrüßten wir die beiden Nationalparkführerinnen, die uns fachkundig und auch mit der ein oder anderen Annektode  über 3 Stunden unterhielten. Aufgeteilt in 2 Gruppen gings dann los in das Tierfreigehege, wo unsere Dackel brav an der Leine geführt wurden. Wir wurden informiert über die nicht unumstrittene Entstehung des Nationalparks, wo es bis zum heutigen Tag noch erbitterte Gegner gibt. Die Natur sich selbst zu überlassen, wo viele Jahrhunderte Waldwirtschaft betrieben wurde, bringt heute 200 direkte Beschäftigungsverhältnisse im Nationalpark und viele Besucher. Es werden hier nur Tiere gehalten, die auch im Bayerischen Wald heimisch waren oder sind. Erster Halt unserer Gruppe war das Elchgehege. Hier erfuhren wir, dass der europäische Elch ein Stockmass von 1,90 mtr erreicht (der Nordamerikanische 2,40 mtr), am liebsten Wasserpflanzen frisst und bis zu 8 mtr. tauchen kann.

Auf schönen Waldwegen zwischen riesigen geradwüchsigen Tannen, die bis zu 300 Jahre alt sind, führt der Weg zu den beiden 12- jährigen Braunbärgeschwistern, die sich in voller Pracht eindrucksvoll aufgerichtet zeigten. Da blieb selbst dem frechsten Dackel das Maul offen stehen.

Vorbei an dem Wisent-Gehege gings zur Voliere der Kauze und Waldohreule, wo wir 2 Estlinge bestaunt werden konnten. (Nestlinge, die das Nest verlassen haben, werden als Estlinge bezeichnet.) Die Führerinnen zeigten verschiedene Baumschwamm-Arten. Der Schwamm der Buche, Zunderschwamm, wurde früher vielfältig genutzt, unter anderem wurde die Trama zu einem lederartigen Material verarbeitet, dass sich sehr weich und angenehm anfühlt. Daraus wurde Hüte und Taschen gemacht.

 

Die Wildschweine liessen sich leider nicht blicken, vielleicht hatten sie unsere Dackel als unangenehme Zeitgenossen in Erinnerung. Das Wolfsgehege ist aus Altergründen derzeit nicht besetzt, wird im August wieder bezogen. Wer Glück hatte, konnten einen Blick der scheuen Luchse erhaschen. Hier erfuhren wir, dass ein Luchs mit bis zu 20 kg 7 mtr hoch aus dem Stand springen kann. So kam es, obwohl kein Nachwuchs erwünscht ist, dass trotz Kastration des Männchens, der weibliche Luchs Nachwuchs bekam, da ein externer die hohen Zäune überwandt. Am Ende des Rundgangs im Tiergehege warfen wir noch einen Blick auf die Reptilien wie Kreuzotter, Ringelnatter und Eidechsen. An der Waldwirtschaft verabschiedeten wir die Führerinnen und stärkten uns dort mit einer „ganz gesunden“ Portion Pommes mit Currywurst  😊, während unsere Dackel ein kleines Nickerchen machten, da sie nicht auf den Baumwipfelpad durften.

Mit zunächst vorsichtigen Bewegungen ging es dann in luftige Höhen auf Baumwipfelhöhe. Die Holzkonstruktion für den Weg und die Wipfel bewegen sich im Wind und mit Erstaunen nahmen wir die Dynamik in der Höhe zur Kenntnis. Für Kinder und Erwachsene waren diverse geistige und körperliche Herausforderungen auf dem Weg, wo es einem doch leicht schwindelig werden konnte. Auch unsere jüngste Mathilda meisterte die Herausforderung mit Bravour.

Nach  1,3 km in der Höhe von 8-25 mtr  kommt das Highlight, „das Ei“ mit 44 mtr. hoher Aussichtsplattform, die man über unzählige Runden erreicht. Der Blick auf die herrlichen Mischwälder bedeckten Höhen über den Bayerischen Wald mit einer frischen Waldbrise entlohnt für den Aufstieg. Unten angekommen wurden wir wieder freudig von den Dackeln und ihren Aufpassern begrüßt, so dass wir dann in Richtung unserer Unterkünfte Landgasthof Riedl / Schreiner oder Wohnmobil aufbrechen konnten. Nachdem alle mal die Füsse hochgelegt hatten und ihre Dackel versorgten, war um 18:30 Treffpunkt Landgasthof Riedl für ein gemeinsames Abendessen. Die Speisekarte hielt prima Wildgerichte parat und auch der Durst konnte gelöscht werden. Von der Hochzeitsgesellschaft daneben ließen wir uns nicht stören, so dass noch lange geplaudert wurde und ein „Willi“ oder „Bärwurz“ zum Abschluss die nötige Bettschwere brachte.

Am Sonntag drehten schon vor 8 Uhr einige mit ihren Dackeln die Morgenrunde gleich bei der Unterkunft ; frische löwengezähnte Maiwiesen und herrliche Ausblicke auf nüchternen Magen. Dann folgte ein reichliches Frühstück mit voller Punktzahl, bei dem einen oder anderen Zimmer und Bett gab es Abzüge. Da Muttertag war trug Elfriede Kolbeck ein sehr schönes Muttertagsgedicht aus Hundesicht vor und Mathilda überreichte jeder Mutter eine kleine Aufmerksamkeit.

Leider mussten wir aufgrund des Hochwassers in Passau den Plan ändern und konnten nicht am Hacklberg aufs Schiff, sondern mussten am Rathausplatz zusteigen. Nachdem Parkplätze gefunden waren, Balu mit Personal, die mit dem Zug aus Würzburg kamen, begrüßt wurden, gingen wir mit unseren Dackeln an Bord und genossen die herrlichen Blicke auf Burg und Stadt. Donau, Inn und Ilz schaukelten unsere Dackel in den Schlaf, sodass  alle die Fahrt geniessen konnten und keiner seekrank wurde. Am Rathausplatz wurde dann noch zusammen gebrotzeitelt und nächste Ausflugspläne diskutiert. Der  größte Teil verabschiedete sich dann, weil doch viele die Stadt Passau schon kannten. Eine Gruppe machte sich noch auf den Weg zur Spitze, wo Inn, Donau und Ilz zusammenkommen, Mathilda probierte den Spielplatz aus und fragte „Wann ist denn der nächste Ausflug ?“, und Balu wollte unbedingt trotz Schlamm das Innwasser probieren.

Nachdem jetzt doch Regenwolken nahten, machten sich alle frohen Mutes auf den Heimweg. So gingen zwei erlebnisreiche Tage zu Ende und es bleibt allen Beteiligten zu danken für den schönen Ausflug.

 

Klaus H.L.Müller

Bilder zur Wanderung "Tierfreigehege" 

nach dem Mittagessen ging es dann zum Baumwipfelpfad. 

Am Sonntag ging es nach Passau zum Dampfer fahren und dann nach Hause