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Schweißseminar

In der Gaststube fanden sich rund 40 Interessierte ein, um im Seminar von Karl Geißinger zu erfahren, wie man seinen vierbeinigen Begleiter bereits ab dem Welpenalter prägen kann, um später mit ihm auch anspruchsvolle Schweißfährten und Nachsuchen sowie die entsprechenden Prüfungen meistern zu können.

Im ersten Teil des Vortrags erhielten wir u.a. einen Überblick über die gebräuchlichen Hilfsmittel sowie wichtige Hinweise zur korrekten Anlage von Schweißfährten.

So beginnt man beispielsweise im jungen Alter mit kurzen Futterschleppen, die man im Laufe der Zeit immer weiter verlängert. Die Belohnung am Fährtenende (z.B. in Form eines gefüllten Futternapfs) muss allerdings versteckt sein, damit der Hund mit seiner Nase und nicht auf Sicht arbeitet.

Später – beim Wechsel von der Futterschleppe zur Schweißfährte – wird es dann wichtig, diese möglichst naturgetreu vorzubereiten, also außer den Schweißtropfen auch die Fährtenabdrücke des Wilds mit dem Fährtenschuh zu simulieren.Und das Anlegen sogenannter „Wundbetten“ und „Verleitfährten“ gehört ebenfallszu den Dingen, die man bei der Ausbildung nicht vernachlässigen sollte.

Damit der Hund mit der Zeit immer sicherer bei der Fährtenarbeit wird, ist es sinnvoll, die Fährtenanlage zu variieren. So kann beispielsweise die Länge der Fährte immer weiter gesteigert werden (auch über 1000 m hinaus) oder die Standzeit (das Zeitintervall vom Anlegen bis zur Fährtenarbeit, z.B. vier bis 40 Stunden) kann verlängert werden.

Wichtig sei, so Karl Geißinger, dass „der Hund immer gefordert wird, aber nicht überfordert“ und das bedeutet, als Hundeführer/in muss man imstande sein, seinen Hund zu „lesen“, also sein Verhalten bei der Arbeit einschätzen zu können.Gerade bei den Schweiß-Prüfungen ist dies dann von großer Bedeutung um zu erkennen, ob der Hund noch auf der Fährte ist oder nicht mehr.

Nach einigen Ausführungen zum Prüfungsablauf und ein paar Tipps, wie man diese hoffentlich sicher und erfolgreich absolviert, gab es eine kurze Pause.

Im zweiten Teil seines Vortrags gab uns Karl Geißinger einen Überblick über die – dem einen oder anderen Hund möglicherweise später bevorstehende – praktische Fährtenarbeit bei der Nachsuche und sprach damit vor allem die jagdlich Interessierten und Jäger/innen an.

Hier ging es u.a. um das richtige Verhalten beim Suchen des Anschusses, die Deutung der Pirschzeichen und die daraus resultierenden verschiedenen Arten der Nachsuche (Totsuche oder eventuell lange, schwierige Riemenarbeit, vielleicht mit Hetze).

Alles in allem war der Vortrag lehrreich und sehr interessant, so dass jede/r sicherlich wertvolle Informationen für sich und die Hundeausbildung mitnehmen konnte, wobei Karl Geißinger auch den Humor nicht zu kurz kommen ließ und mit seinen Anekdoten die Zuhörer über die gesamten drei Stunden immer bei Laune hielt

Bericht: Martin Ziegmann